Bauherr | Landkreis Fürth |
Verfahren | Realisierungswettbewerb, 25 Teilnehmende |
Flächen und Kubatur | 14.517m² BGF |
Nutzung | Gymnasium, Sporthalle, Sportfreianlagen |
Am sanft nach Norden abfallenden Ortsrand bildet das neue Gymnasium den Abschluss des künftigen Wohnquartiers und vermittelt zwischen dessen Körnung und der Kleinmaßstäblichkeit Egersdorfs. Ein mäandrierender, 2‑ bis 4‑geschossiger Baukörper schafft mit dem Sporttrakt einen klar gefassten Vorplatz im Süden, einen großzügigen Schulhof im Osten und eine starke gemeinsame Adresse. Die Planstraße erhält Buskaps, Kiss‑&‑Ride‑Zone und fahrradnahe Haupteingänge; Stellplätze verteilen sich auf ein topografisch eingebettetes Parkdeck im Norden und kleinere, begrünte Bereiche im Süd‑Osten.
Versiegelung wird auf Anliefer‑ und Eingangsflächen minimiert. Hochstämmige Vogelkirschen akzentuieren den Vorplatz, während heimische Solitärbäume, Kräuter‑ und Wildblumenwiesen Biodiversität fördern und Ausgleichsflächen bilden. Ein heller Recycling‑Betonstein reduziert den Wärmeinseleffekt und unterstützt die Kreislaufstrategie des Landkreises Fürth. Regenwasser wird zurückgehalten, gespeichert und in einen Sport‑ und Spielcampus mit ganzjährig nutzbaren Kleinspielfeldern nördlich des Pausenhofs geleitet.
Lehrer‑ und Besucherparkplätze sind kompakt und teilentsiegelt; Bustrafik bleibt rangierfrei. Überdachte Fahrradstellplätze liegen direkt an den Eingängen, mit klaren Fahrgassen und Stahl‑Anlehnbügeln.
Das Erdgeschoss bildet einen öffentlich nutzbaren Sockel (Aula, Mensa, Ganztag, Musik, Verwaltung); darüber gruppieren sich acht Cluster inkl. MINT‑Einheit um ein zentrales Atrium. Lichthöfe belichten Marktplätze und Teambereiche, offene Sichtachsen fördern Kommunikation. Die Vierfeld‑Sporthalle ist intern trockenen Fußes erreichbar, besitzt aber auch einen eigenständigen Außenzugang; ihre Sanitärbereiche nutzt abends die Musikkapelle Cadolzburg, deren 224 m² großer Probenraum separat erschlossen ist.
Ein Holz‑Hybrid‑Skelett mit Deltabeam‑Trägern und vorgefertigten Holz‑Beton‑Verbunddecken garantiert große Spannweiten, kurze Bauzeit und niedrige Lärmemission. Recyclingbeton in Kernen erhöht Robustheit; die Halle sitzt teils unter dem Schulbau und erhält hölzerne Fachwerkträger. Fassaden wechseln horizontale Fensterbänder mit weiß‑grünen Terrakotta‑Lamellen; feststehender Sonnenschutz plus Raffstores erlaubt präzises Tageslicht‑ und Klimamanagement.
Der hohe Vorfertigungsgrad, kompakte Bauform und sortenreine Materialien senken Bau‑ und Lebenszykluskosten. Passives Low‑Tech‑Energiekonzept (Sonnenschutz, Nachtauskühlung, thermische Masse) minimiert Verbrauch; Holz, RC‑Beton und kreislauffähige Baustoffe erfüllen die BNB‑Vorgaben des Landkreises. Die flexible Skelettstruktur sichert langfristige Nutzungsanpassungen – ein zukunftsfähiges, ressourcenschonendes Gymnasium für Cadolzburg.