| Bauherr | Das Saarland - Staatliche Hochbaubehörde |
| Standort | Homburg |
| Verfahren | Realisierungswettbewerb, 30 Teilnehmende |
| Platzierung | 2. Platz |
| Bearbeitungsjahr | 2025 |
| Flächen und Kubatur | BGF 6.146m² |
| Nutzung | Bildung |
Der Neubau der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Homburg/Saar entsteht aus zwei klar strukturierten, L-förmig angeordneten Baukörpern, die das Grundstück präzise ordnen. Das Schulungsgebäude mit seinem vorgelagerten Vorplatz bildet die Adresse und schafft einen selbstverständlichen Empfang zur nördlichen Haupterschließung. Die Anordnung ermöglicht kurze Wege zwischen Theorie- und Praxiseinheiten und trennt gleichzeitig den ruhigen Lehrbetrieb vom Übungs- und Einsatzbereich. Die leichte Hanglage nach Süden wird geschickt genutzt, um beide Baukörper harmonisch in das Gelände einzubetten.
Die Freiräume sind klar differenziert: ein repräsentativer Vorplatz als Ankunfts- und Orientierungszone, geschützte Pausenbereiche am Waldrand sowie robuste Übungsflächen im Süden. So entsteht ein Ensemble, das sowohl funktional als auch atmosphärisch stimmig ist.
Das Gebäude gliedert sich in drei Hauptzonen:
Lehr- und Verwaltungsbereich mit Foyer, Speisesaal, Seminarräumen und einer ruhigen Terrasse. Die Unterrichtsräume im Obergeschoss orientieren sich zum Landschaftsraum, die Büros nach Osten mit Blick über Homburg. Großzügige Flure, Lichthöfe und informelle Kommunikationszonen erleichtern die Orientierung und fördern Austausch.
Feuerwehrzentrum im Erdgeschoss des südlichen Riegels, direkt verknüpft mit der Fahrzeughalle und den Außenanlagen für realitätsnahe Übungen.
Werkstätten und Funktionsbereiche im Untergeschoss mit direkter Anbindung an die Übungsareale.
Die Fassadengestaltung folgt dem Anspruch an Dauerhaftigkeit und Klarheit. Rötlich eingefärbter Sichtbeton und bordeauxrote Aluminiumfenster verleihen den Gebäuden eine robuste, zugleich warme Materialität. Die präzise gesetzten Öffnungen schaffen eine ausgewogene Balance aus Tageslicht, Ausblick und konstruktiver Ruhe.
Die innere Struktur setzt auf Einfachheit: kurze Wege, klare Achsen, ein zentraler Erschließungskern und gut ablesbare Teilbereiche. Die Grundrissorganisation erlaubt zukünftige Anpassungen und unterstützt einen vielseitigen Ausbildungsbetrieb.
Auch im Brandschutz folgt das Projekt einer logischen, ruhigen Struktur: klar definierte Einheiten, redundante Fluchtwege und übersichtlich angeordnete Treppenräume fügen sich selbstverständlich in die Architektur ein.
Nachhaltigkeit wird als integraler Bestandteil der Gestalt verstanden: kompakte Baukörper, wirtschaftliche Spannweiten, ein flexibles Skelettbauprinzip und langlebige Materialien bilden die Grundlage für eine langfristige Nutzungsfähigkeit. Sichtbare Konstruktion, robuste Oberflächen sowie eine zurückhaltende, klare Gebäudeausstattung sorgen für ein dauerhaftes, pflegeleichtes und ressourcenschonendes Gebäude. Die Gründächer, Regenwassernutzung und ein auf erneuerbare Energien ausgerichtetes Energiekonzept ergänzen den architektonischen Ansatz ohne ihn zu dominieren.
So entsteht ein Ausbildungszentrum, das durch Klarheit, Robustheit und funktionale Präzision überzeugt – ein Ensemble, das den Anforderungen des Feuerwehr- und Katastrophenschutzes ebenso gerecht wird wie einer zeitgemäßen, offenen Lernumgebung.


