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​Neubau Kindergarten Renquishausen


Bauherr Gemeinde Renquishausen
Verfahren Realisierungswettbewerb, 20 Teilnehmende
Flächen und Kubatur  1.163m² BGF
Nutzung Kindergarten

Drei versetzt gereihte, zweigeschossige Pavillons formulieren die städtebauliche Figur des neuen Kindergartens in Renquishausen. Die asymmetrischen Satteldächer greifen die Geometrie des bestehenden Gemeindezentrums auf. Maßstäblich vermitteln die Baukörper zwischen Gemeindezentrum und benachbarten Wohnhäusern. Im Zusammenspiel mit dem Bestand entsteht ein Ensemble, das zur offenen Landschaft im Norden eine prägnante Ortskante bildet. Ein von Bäumen flankierter Steg erschließt das Gelände von Süden nach Norden und mündet in einem Landschaftsplateau mit Ausblick über die Obstbaumwiesen.

Zwei eingeschossige Nebengebäude und eine Fahrradüberdachung werden gestalterisch zusammengefasst und bilden ein adressbildendes Entree. Das zentrale Plateau ermöglicht den ebenerdigen Zugang zur Sporthalle und zum Obergeschoss des Kindergartens. Ein Aussichtsdeck dient als Aufenthalts- und Veranstaltungsfläche. Eine Spindeltreppe verbindet es mit dem Garten. Der Kindergarten wird über das Obergeschoss barrierefrei erschlossen. Hier befinden sich der Eingangsbereich, Büro und Sitznischen. Die U3-Gruppen liegen im Ober-, die Ü3-Gruppen im Gartengeschoss. Die Gruppenräume sind jeweils über zentrale Vorzonen mit Garderoben erschlossen. Treppe und Aufzug verbinden die Ebenen. Überdachte Ausgänge führen in die Spielegärten.

Im Gartengeschoss bildet der kombinierbare Mehrzweckbereich mit Ruhekojen das Zentrum. Eine benachbarte Küche verknüpft Speisehof, Sitzbereich und Multifunktionsraum im Altbau mit Sitzterrasse. Mobile Trennwände erlauben flexible Nutzungen durch Kita, Vereine oder Veranstaltungen. Die Flurzonen sind möblierbar und bieten wechselnde Ausblicke. Die Raumstruktur ermöglicht eine getrennte oder gemeinsame Nutzung durch Kita und Gemeinde.

Der bestehende Parkplatz im Süden wird klimagerecht mit Rasenfugen und Baumrahmungen umgestaltet. Ein neuer Steg führt zur Dachterrasse zwischen Alt- und Neubau. Im Norden bindet ein öffentlicher Fußweg das Wohngebiet an. Die Freiflächen gliedern sich funktional: ca. 230 m² für U3-Kinder mit Terrasse, Sandbereich, Wasserstelle und Nestschaukel; ca. 870 m² für Ü3-Kinder mit Spielbahn, Kletterangeboten und Rückzugsorten. Ein Holzdeck unter einem Baum lädt zum Verweilen ein. Das vorhandene Retentionsbecken wird naturnah gestaltet und über bepflanzte Kaskadenmulden in den öffentlichen Raum geführt. Die entstehende Wasserlandschaft ermöglicht unmittelbare Naturerfahrung.

Der Neubau entsteht als hoch wärmegedämmter Hybridbau mit Stahlbetonskelett und Holztafelelementen. Die Holzfassade wird durch horizontale Stahlbleche gegliedert. Großformatige Fenster mit Lüftungsflügeln prägen die Fassade. Flach geneigte Holzdächer sind extensiv begrünt und mit PV-Modulen versehen. Die kompakte Bauweise und funktionale Zonierung sichern Wirtschaftlichkeit. Hochwertige Dämmung und außenliegender Sonnenschutz vermeiden sommerliche Überhitzung. Die Wärmeversorgung erfolgt über das Nahwärmenetz, ergänzt durch dezentrale Lüftungsgeräte mit Nachtauskühlung. Die PV-Anlage deckt Eigenverbrauch, E-Mobilität und Einspeisung ins Netz.



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